Gonsar Tulku Rinpoche

Gonsar Rinpoche wurde 1949 in Shigatse, Tibet, in einer alten Fürstenfamilie geboren. Mit sechs Jahren trat er ins Kloster Sera ein und genoss von Anfang an die gütige Fürsorge und den Unterricht von Gesche Rabten.

Als Tibet 1959 unter die Macht Rotchinas fiel, floh Gonsar Rinpoche mit seinem Meister Gesche Rabten nach Indien und führte seine Studien dort weiter. Gleichzeitig lernte er Englisch und Hindi. Im Jahr 1969 fing er an, Gesche Rabtens Unterweisungen für westliche Studenten ins Englische zu übersetzen.

1975 bat S. H. der Dalai Lama Gesche Rabten, als Abt für das Tibet-Institut in Rikon in die Schweiz zu reisen. Gonsar Rinpoche folgte seinem Meister und kam so ebenfalls in die Schweiz.

Seit dem Ableben des Ehrwürdigen Gesche Rabten im Jahr 1986 führt Gonsar Rinpoche alle Aktivitäten seines Meisters weiter, nachdem er 33 Jahre dessen engster Schüler war. Er gibt regelmäßig Unterweisungen direkt in Englisch, Deutsch, Französisch oder Tibetisch.

Die früheren Gonsar Rinpoches waren berühmt für ihre besonders tiefen und weiten Unterweisungen über den vollständigen Weg zur Erleuchtung und sind Halter der Hayagriva-Übertragung. Der gegenwärtige Gonsar Rinpoche ist bekannt als einer der ganz wenigen zeitgenössischen Meister, der in der Lage ist, jeden Aspekt der Unterweisungen des Buddha als klare und bewegende Erfahrung sowohl westlichen als auch tibetischen Zuhörern zu vermitteln.

Beim ersten Zusammentreffen mit Gonsar Rinpoche im spirituellen Zentrum von Dagyab Kyabgön Rinpoche in Langenfeld/Franken war ich beeindruckt von der präzisen und durchdachten Weise, mit der Rinpoche selbst schwierige Themen zum „Lam Rim“, dem Stufenweg zur Erleuchtung, vortragen konnte.

Der Samen für einen anschließenden sechsjährigen Aufenthalt am Mont Pèlerin in der Schweiz war gelegt. In regelmäßiger Teilnahme an den Belehrungen zur Buddhistischen Philosophie im „Zentrum für höhere tibetische Studien“ wurden tiefe Einsichten in den Geist und seine Funktionsweise vermittelt. Auch die Teilnahme an vielen buddhistischen Ritualen und Feiern wie auch das Zusammentreffen mit den dort lebenden Rinpoches und Geshes bleiben in dankbarer Erinnerung.